Von morgen an findet erneut das Reeperbahn Festival in Hamburg statt. Neben rund 600 Konzerten gibt es auch Formate aus der Bildenden Kunst, der Literatur und dem Film. Gestandene Adressen wie das Molotow oder das Docks werden genauso Konzerte beherbergen wie abseitigere Orte wie die St. Michaelis Kirche und die MS Claudia. Musikerinnen und Musiker unterschiedlichster Genres werden die Diversität des progressiven Musikmarktes bis Samstag abbilden – es folgen unsere Empfehlungen.

 

Die Band Culk um Sängerin Sophie Löw vereint sphärisches Songwriting mit beklemmenden Texten und hartem Post-Punk-Einschlag – eine Melange, die eine fast mystische Atmosphäre herbeiführt. Live hat das Quartett bereits auf dem Gusto Sommerfest vollends überzeugt, am Mittwoch spielen Culk zwischen 21:45 Uhr und 22:40 Uhr im Molotow. Hier zu sehen ein Interview mit der Wiener Band.

Eine weitere Band aus Österreich hört auf den Namen Pauls Jets und veröffentlichte ihren Erstling bei redelsteiner. „Es geht immer um eine Verweigerung, aber auch um eine Nicht-Verweigerung“ führte Sänger Paul Buschnegg bereits im Interview aus. Recht hat er. Pauls Jets sind ganz klar eine Wiener Band, haben aber eben gleichzeitig einen ungemeinen Sinn für Ästhetik. Das Trio spielt am Samstag um 17:30 Uhr im N-Joy Reeperbus und um 20 Uhr im Headcrash.

Sam Vance-Law hat im letzten Jahr mit „Homotopia“ ein Album mit zehn Stücken veröffentlicht, die sich um die Wonnen und Widrigkeiten der gleichgeschlechtlichen Liebe drehen. In Zusammenarbeit mit Konstantin Gropper von Get Well Soon ist ein Pop-Album entstanden, bei dem alles sitzt. Sam Vance-Law spielt am Freitag zwischen 23:15 Uhr und 00:10 Uhr im Knust.

 

Vielversprechend ist auch die recht junge Berliner Band Jealous, bei der man auf den ersten Blick an die Musik-Szene der frühen 80er-Jahre in West-Berlin denken muss. Die drei Protagonistinnen könnten genauso gut durch die Dokumentation B-Movie taumeln, bringen aber am Mittwoch ab 21:50 Uhr im Molotow und ab 23 Uhr in der Hanseplatte ihre Punk/Garage-Mixtur auf die Bühne.

 

Zu guter Letzt verweisen wir auf die Konzerte von Dagobert, der unser Magazin seit jeher begleitet. Viel müssen wir nicht mehr erklären, dafür besteht die Inspektion, bei der wir ihn und zwölf seiner Weggefährten zu seiner Person befragt haben. Das Automobilkonzert hingegen zeigt, wie exzessiv seine Live-Auftritte geraten können. Die Konzerte am Freitag ab 17 Uhr im Klubhaus St. Pauli und am Samstag ab 21:40 Uhr im Terrace Hill seien wirklich jedem ans Herz gelegt – sie gehören zu den letzten, bevor sich der Sänger wieder in die Isolation der Schweizer Berge stürzt.