Die zehnte Ausgabe des Down by the River Festivals verlief sich angenehm zwischen Bäumen, zahlreichen versteckten Sitzmöglichkeiten und drei Bühnen auf dem traumwandlerischen Gelände des ://about blank Clubs.
Eigentlich ist dieser für Techno-Musik bekannt, am 14. Juli öffnete er seine Türen jedoch schon um 13 Uhr für das eher indie-lastige Festival, dessen Publikum sich zu gleichen Teilen aus Studenten, Endzwanzigern, aber auch vielen Familien mit Kindern zusammensetzte.
Joey Bargeld, eigentlich eher ein Exot im gitarren-lastigen Programm, fand trotzdem einen Zugang zur Gitarrenmusik und trappte „was hat dich bloß so ruiniert“ der ebenfalls in Hamburg ansässigen Band Die Sterne.
Gerade in der Live-Umsetzung darf man seinen Sound gut und gerne als brachial bezeichnen.
Wie Joey Bargeld spielten auch Odd Couple auf der Bühne im Innenbereich. Allerdings füllte sich das Konzert so schnell, dass von außen nur schwer zu deuten war, welches Spektakel sich hier abspielte. Mit Sicherheit können wir aber die ungewöhnliche, wie interessante Melange aus Krautrock, Psychedelic und NDW auf ihrem zweiten Album „Flügge“ empfehlen.
nunofyrbeeswax eröffneten die kleine Bühne draußen und sind unsere Neuentdeckung des Festivals.
Die in Berlin ansässige Dreier-Combo überzeugte mit einem poppigen, aber auch energetischen Garage-Punk und einer kapriziösen Attitüde: ein Mitglied griff lediglich mit gelegentlichen Rassel- und Gesangseinlagen in die Musik ein und konzentrierte sich sonst auf eine Art Ausdruckstanz.
Die verbleibenden zwei Mitglieder wechselten sich stetig an Gitarre und Schlagzeug ab, welches in Gillespie-Manier im Stehen gespielt wurde. In angenehmer Weise fühlt sich der Hörer an die kanadische Band of Montreal oder auch an Shannon & the Clams erinnert.
Saba Lou, die Tochter von King Khan, trat auf dem Festival in durchaus prominenter Bandbesetzung auf: mit Oska Wald an der Gitarre und Amit an der Orgel standen während dem Konzert auch zwei Mitglieder von Chuckamuck auf der Bühne und setzten ihre reduzierten Songs live um. Die große Bühne im Außenbereich und der Slot am späten Nachmittag taten ihr übriges und boten den perfekten Rahmen für ihren Auftritt.
Auf der zweiten Bühne im Außenbereich, der „Waldbühne“ beschloss John Moods das Festival.
Während die Dämmerung einsetzte, brachte das Mitglied der Band Fenster seine mediative Folk-Reminiszenz an die 60er und 70er Jahre, „The Essential John Moods“ auf die Bühne. Die psychedelische Grundstimmung im Publikum wurde immer wieder durch funkige Stücke aufgelockert, zu denen auch getanzt wurde.
Ein Höhepunkt im Programm war sicher das Cover des Klassikers „Down by the River“ anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des gleichnamigen Festivals von Reverend Christian Dabeler und Frau Kraushaar – gemeinsam mit der Ilgen-Nur Band am Ende ihres Konzerts. Hier zu hören die Originalversion von Albert hammond.